Corona Apps: Welche Apps gibt es und wie können App Entwickler in der Krise helfen

26.03.2020
Aktuell gibt es nur ein Thema: das Corona Virus. Wir wollen in diesem Artikel vorstellen, welche technischen Hilfmittel es als (Web) App bereits gibt, die helfen sollen, die Pandemie zu bewältigen.

Gleichzeitig wollen wir aber auch Ideen streuen und sammeln, um dazu anzuregen, weitere Apps zu entwickeln, die Menschen, Behörden und Krankenhäusern helfen, Herr des Corona Virus zu werden. Wir bitten unsere Leser und Entwickler, sich an der Diskussion im Kommentarbereich zu beteiligen.

Corona Apps für den Bürger

Corona-Datenspende: Die Corona App des Robert Koch-Instituts

Das Robert Koch-Institut ist unser täglicher Bekannter geworden, der in regelmäßiger Zuverlässigkeit die aktuelle Datenlage des Chaos publiziert und kommentiert. Nun hat das Institut aber eine wirklich gute, eigenständige Idee als App umgesetzt bekommen: statt auf Corona-Tests alleine zu vertrauen, die immer noch Mangelware sind und deren Auswertung ein bedauerliches Time-Gap bewirkt, setzt das RKI auf Fitnesstracker.

Anhand der Daten dieser mittlerweile flächendeckenden Wearables lässt sich recht grob der Gesundheitszustand des Users bestimmen. Bei einer Infektion wie mit dem Corona-Virus ändern sich die Vitaldaten wie der Ruhepuls und die Temperatur. Die Daten des Users werden natürlich anonymisiert, jedoch durch die Angabe einer Postleitzahl geografisch zuordenbar. Wenn es gelänge ,dadurch mit einiger Sicherheit zu bestimmen, wer infiziert ist, ließe sich ein wesentlich genaueres Bild der Situation im Lande zeichnen.

Künftig sollen diese Daten auch öffentlich sichtbar auf der dafür eingerichteten Website corona-datenspende.de werden.

Corona-Infektionskette durchbrechen mit der "Stopp-Corona-App"

Das Rote Kreuz Österreich hat mit seiner Stopp-Corona-App einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die App ermöglicht es, einen digitalen Handshake mit Menschen zu machen, die einem in den letzten Tagen nahe gekommen sind, z.B. bei einem Meeting oder eine Zugfahrt. Wird nun ein User der App positiv auf den Corona Virus getestet, kann er dies über die App kommunizieren und damit allen seinen Kontakten die so wichtige Information weitergeben, dass sie eventuell auch bereits Virusträger sind und damit, wenn sich alle so Betroffenen an die verordnete Quarantäne halten, die Infektionskette wirkungsvoll unterbrechen.

Die Stopp-Corona-App ist eine geniale Idee, die aber natürlich nur dann wirkt, wenn möglichst viele Menschen mitmachen


Handlungsempfehlungen für Corona vom Charité

Problematisch ist aktuell, dass natürlich viele Menschen befürchten, sich mit dem Virus angesteckt zu haben, jedoch nur Menschen getestet werden, die sich in einem Risikogebiet aufgehalten haben oder zu einer Risikogruppe gehören und Symptome zeigen. Um also allen anderen Menschen ein verlässliches Werkzeug an die Hand zu geben, um die Wahrscheinlichkeit einschätzen zu können, ob man selbst das Corona Virus hat und wie gegebenen Falles damit umzugehen ist, hat das Berliner Cahrité eine App Herausgegeben, die genau das macht, die CovApp.

Diese App ist gut durchdacht, bietet Sie doch am Ende der Beantwortung zahlreicher Fragen nicht nur eine Einschätzung zur eigenen Corona-Lage, sondern generiert auch einen QR Code, über den alle Antworten ausgelesen werden können und so ggf. bei einem Krankenhausbesuch alle Daten schnell erfasst werden können.


NINA - Die offizielle Notfall-Benachrichtigungs App

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz gibt schon seit längerem die NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) heraus. NINA warnt vor drohenden Gefahren wie extremen Wetterlagen in der App und per Push Nachricht regional für die eingegebenen Orte. Diese App wird nun auch im Zuge der Corona-Welle verwendet, um hier die aktuellen gesetzlichen Beschränkungen zu veröffentlichen.

Zur NINA

Statistische Corona-Apps

Gebannt verfolgen wir alle die Nachrichten zu den Fallzahlen des Corona-Virus. Anschaulicher und detaillierter als die Tagesthemen stellen allerdings diverse Apps die Zahlen vor. Die informativste und seriöseste ist wohl die Corona-App des Robert Koch Instituts: RKI COVID-19

Hier wird vor allem die besonders wichtige Zahl der Neuinfektionen pro Tag grafisch dargestellt, an der sich besser als an jeder anderen Kennzahl ablesen lässt, wie sich die Lage des Corona Virus entwickelt.

Krankheitsverlauf von Corona in einer App dokumentieren

Menschen, die positiv auf den Corona Virus getestet wurden, müssen ein Tagebuch führen, in dem Sie Ihre Körpertemperatur mehrmals täglich dokumentieren. Diese Informationen helfen einerseits zu bestimmen, ab wann der Patient genesen ist, andererseits sind diese statistischen Daten sicherlich eines Tages wertvoll, um das Virus, über das man aktuell noch so wenig weiß, genauer zu verstehen.

Diese Funktionalität ist einfach umzusetzen und ein nützliches Tool. Eine Druckansicht komplettiert das Angebot.

Corona Apps für die Forschung

Bisher gibt es nach unserem Kenntnisstand noch keine öffentlichen Apps, die helfen, das Corona Virus zu erforschen. Dabei wäre es beispielsweise sehr bedeutsam herauszufinden, welche Faktoren, außer einem bereits geschwächten Immunsystem, für einen schweren Verlauf verantwortlich sind. Diese könnten identifiziert werden, wenn in einer zentralisierten und natürlich anonymisierten Datenbank möglichst viele Informationen zu jedem (stationären) Patienten sowie dessen Krankheitsverlauf, gespeichert würden. Diese Daten sollten "Open-Source" zur Verfügung gestellt werden, um es Forschungseinrichtungen und Entwicklern zu ermöglichen, Erkenntnisse aus den Daten zu gewinnen. Durch den Einsatz von Korrelationsanalysen und künstlicher Intelligenz sollten sich daraus Schlüsse ziehen lassen, die sowohl für die Behandlung von Coronapatienten, als auch für die Identifikation von Risiko-Patienten wertvoll sind.

Hinweise für App Entwickler zu Corona-Apps

Google und Apple sind sich offenbar darin einig, dass es gefährlich wäre, Apps zu veröffentlichen, die eventuell falsche Informationen zum Corona Virus verbreiten. Es werden daher aktuell nur Apps veröffentlicht, hinter denen eine Regierung oder eine Gesundheitsinstitution steht. Wenn ihr also drauf und dran seid, eine native Corona-App zu entwickeln, solltet ihr lieber auf eine Web App umschwenken, da der Zugang zum Store für alles was Corona heißt, verschlossen ist.

YouTube geht gegen Monetarisierung von Corona Videos vor

Auch YouTube hat reagiert. Hier ist es zwar nicht möglich oder erwünscht, Videos zu Corona zu löschen oder den Inhalt zu prüfen. Dennoch hat sich Google für seine Video-Plattform eine Lösung einfallen lassen, um Trittbrettfahrern, die lediglich Corona-Content produzieren, um damit Geld zu verdienen, den Appetit zu verderben: Sobald Corona im Text (oder wohl auch gesprochen) vorkommt, wird für das Video keine anteile Werbeeinnahmenausschüttung verbucht.





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